Das Digitale Programmarchiv (DiPA) des Deutschen Instituts für Erwachsenenbildung
Eine Forschungsinfrastruktur als Fundgrube für ungehorsame Ideen - Fenster in die Vergangenheit und Zukunft multi- und interdisziplinärer Forschung
Angebote zu Erwachsenen- und Weiterbildung sind, im Gegensatz zur schulischen und universitären Bildung, kaum curricular festgehalten. Informationen über Bildungsangebote und Trägerprofile finden sich stattdessen primär in Programmen von Weiterbildungseinrichtungen. Seit 1957 bilden daher Programme der Volkshochschulen (VHS) einen Sammelschwerpunkt am Deutschen Institut für Erwachsenenbildung - Leibniz-Zentrum für Lebenslanges Lernen e.V. (DIE). Das VHS-Programmarchiv ist in die wissenschaftlichen Spezialbibliothek am DIE integriert und bildet neben dieser eine der zentralen Forschungsinfrastrukturen des Instituts.
Das VHS-Programmarchiv besteht aus dem Print-Archiv, welches ca. 60.000 Programmhefte von 700 VHS-Hauptstellen umfasst sowie dem Digitalen Programmarchiv (DiPA).
Die Ablösung des Print-Archivs durch ein Online-Archiv begann im Jahr 2004 mittels eines ausgewählten Samples und der Sammlung von born-digitals. Mit Förderung der DFG wurde zur Vervollständigung des Digitalen Archivs ein Teil des Programmheftbestands in zwei Phasen (2012-2013) sowie (2018-2022) retrodigitalisiert. Inzwischen werden über das DiPA 4.800 Volltext-Programmhefte mit über 390.000 Seiten bereitgestellt. Die Hefte sind auf Seitenebene indiziert, FAIR-konform und liegen nahezu vollständig im Open Access vor. Sie decken überwiegend den Zeitraum 1957- 2004 ab, vereinzelt sind ältere Hefte enthalten, deren Erscheinungsdaten bis ins Jahr 1931 zurückreichen.
Das DIE ist Kooperationspartner im NFDI-Konsortium Text+. Im Rahmen des im Januar 2023 gestarteten Projekts DiPA+ soll das DiPA in Text+ integriert werden. Ziele sind die Erhöhung von Sichtbarkeit und Reichweite, die Gewinnung weiterer Nutzendengruppen außerhalb der Erwachsenenbildung sowie die stärkere Ausschöpfung des Potenzials der Sammlung für die wissenschaftliche Nutzung. Dazu gehört auch die Anwendung von Methoden aus den Digital Humanities.
Referentin:
Dr. Elke C. Bongartz
Deutsches Institut für Erwachsenenbildung
Leibniz-Zentrum für Lebenslanges Lernen e. V.
Heinemannstr. 12-14
53175 Bonn