Digitalisierung am Deutschen Zentrum für Altersfragen: ein Werkstattbericht aus der Metadatenschmiede
Wie können wir uns mit unseren Beständen und Daten noch stärker an Bildung und Forschung beteiligen? Ein Weg ist die Retrodigitalisierung von Beständen.
In den 1970 Jahren formierte sich in der Bundesrepublik Deutschland die sozial- und verhaltenswissenschaftliche Gerontologie, und das Thema „Alter“ fand Eingang in die Politik. 1974 wurde das Deutsche Zentrum für Altersfragen (DZA) in Berlin gegründet. Bis 1999 publizierte das Institut im Eigenverlag u.a. die Reihe „Beiträge zur Gerontologie und Altenarbeit“ als praktische Arbeitshilfen für die Altenpolitik. Heute zeigen diese Publikationen die Entstehung und Etablierung eines Forschungs- und Politikfeldes mit hoher Brisanz.
Die „Beiträge zur Gerontologie und Altenarbeit“ sind nur in wenigen Bibliotheken vorhanden und wurden bisher nicht digital veröffentlicht. Dies möchten wir ändern und bereiten einen Förderantrag für die Digitalisierung vor. Doch nicht nur die Publikationen selbst, sondern auch die sie beschreibenden Daten können Auskunft über Politik- und Forschungsfelder geben und Forscher*innennetzwerke sichtbar machen. Die Daten lassen sich in die Forschungsdateninfrastruktur einspeisen und auf unterschiedliche Weise verknüpfen und nachnutzen (Linked Open Data). Man kann sie sogar „zum Tanzen bringen“, wenn man sie mit Tools wie etwa dem GND-Explorer (z. Zt. in der Betaversion) visualisiert.
Während wir uns um eine aufwendige Rechteklärung bemühen, wird uns eine weitere Aufgabe klar: Wir müssen die Forscher*innen der Gegenwart unbedingt davon überzeugen, ihre Publikationen so zu gestalten und rechtlich abzusichern, dass sie in Zukunft leichter genutzt und wiederveröffentlicht werden können!
Ein Werkstattbericht über ein facettenreiches Projekt mit offenem Ausgang.
Referentin:
Corinna Haas
Deutsches Zentrum für Altersfragen (DZA)
Manfred-von-Richthofen-Str. 2
12101 Berlin