Verlagsübergreifende PDA an einer wissenschaftlichen Spezialbibliothek: Ein Werkstattbericht
Am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung sind rund 150 Forschende in vier großen Forschungsbereichen – Adaptive Rationalität, Entwicklungspsychologie, Geschichte der Gefühle, Mensch-Maschine-Interaktion – und mehreren Forschungsgruppen tätig. Das fachliche Spektrum umfasst unter anderem Psychologie, Erziehungswissenschaften, Soziologie und Medizin, aber auch Geschichte, Ökonomie, Informatik und Mathematik. Die Forschung zeichnet sich zudem durch einen hohen Spezialisierungsgrad aus. Daher ist ein proaktiver Bestandsaufbau, der zugleich der Breite wie Tiefe der Forschung Rechnung trägt, nur schwer möglich.
Dies war auch das Ergebnis einer 2020 durchgeführten Evaluation der konkreten Nutzung von durch die Bibliothek und wissenschaftliche Information in den Vorjahren proaktiv beschafften Buchtiteln, die mit den Ausschlag gab für ein Projekt mit dem Ziel, auf Basis eines hochautomatisierten Workflows nach verschiedenen Kriterien vorselektierte Neuerscheinungen des nationalen und internationalen wissenschaftlichen Buchmarkts mittels fingierter Lokalexemplare temporär im Bibliothekskatalog nachzuweisen. Um den Nutzer*innen eine Relevanzeinschätzung zu ermöglichen, werden dabei auch, sofern verfügbar, beispielsweise Abstracts, Sacherschließungsdaten oder Cover-Abbildungen angeboten. Bei Interesse kann ein Titel dann per Mausklick über ein direkt aus dem Katalog aufrufbares Formular als Kaufvorschlag oder Fernleihbestellung übermittelt werden. Die weitere Bearbeitung erfolgt dann im Rahmen etablierter Workflows. Die für die Titeleinspielung genutzten bibliographischen Daten beziehen sich dabei zwar auf Print-Publikationen, doch abhängig von Nutzer*innen-Wunsch und weiteren Kriterien wie Verfügbarkeit, Preis oder Lizenzmodell wird im Fall eines grundsätzlich umsetzbaren Kaufwunschs ein Titel auch als E-Book erworben.
Der Vortrag zeichnet die Einführung des PDA-Workflows und erste Erfahrungen damit nach.
Referent*innen
Sebastian Nix und Nicole Engelhardt
Max-Planck-Institut für Bildungsforschung
Lentzeallee 94
14195 Berlin